„Warum machen die Menschen das? Das gehört doch in den Mülleimer.“ Gerade mal in der ersten Klasse, scheint der kleine Moritz schon klüger zu sein als so mancher Erwachsener. Dosen, Zigarettenstummel, Flaschen, Verpackungen aller Art: Säckeweise sammelte der männliche Turn-Nachwuchs rund um die Turmbergschule, die Sailtheimer Straße und die Turmberg-Anbindung Gegenstände, die nicht in die Natur gehören.
„Die Aktion ‚Saubere Landschaft‘ hat beim Turnverein Königshofen eine lange Tradition“, sagt Übungsleiterin Katja Ott. Und so ließen sich die Jungs der ersten und zweiten Klasse auch vom schlechten Wetter nicht abhalten. „Wir sind die Sauermacher“, skandierten auch die Jungs der 3. bis 6. Klasse, die die Turnhosen kurz vor Ostern ebenfalls gegen Gummistiefel, Matschhosen und Regenjacken eingetauscht hatten.
Begleitet wurden die beiden Gruppen von den Übungsleiterinnen Elfriede Seus, Valentina Marker und Katja Ott. „Die Jungs hatten richtig Spaß dabei, ihre Säcke zu füllen“, sagt Marker mit einem Lachen. Gleichzeitig hätten sie immer wieder Fragen gestellt. Fragen nach dem Warum, Fragen dazu, wie lang der Müll da wohl schon liege. „Genau das ist der erweiterte Sinn der Aktion“, erklärt Seus. Natürlich gehe es primär darum, die Natur zu säubern. „Besonders wichtig ist es uns aber, mit den Kindern darüber ins Gespräch zu kommen, warum man Sachen nicht einfach wegwerfen darf, dass Plastik eben nicht verrottet wie ein Apfelbutzen – und dass der Müll Tieren und sogar uns Menschen schaden kann.“ Auch über Mülltrennung wurde in diesem Zusammenhang kindgerecht informiert.
Einen ganzen Aktionstag dazu hatte der TV Königshofen dieses Jahr geplant. Wegen dem unerwarteten Wintereinbruch wurde am Ende aber doch auf das bewährte Prinzip ausgewichen: Die Gruppen sammelten zusammen mit ihren Übungsleitenden in verschiedenen Gebieten rund um Königshofen. „Natürlich steht im Turnverein die Bewegung im Fokus. Nicht nur aufgrund unserer Outdoor-Angebote liegt uns aber auch ein bedachter Umgang mit der Natur am Herzen“, ordnet die Vorsitzende Waltraud Grünewald die Aktion ein.
Für die Kinder springt neben dem Erfolgserlebnis, viele Säcke gefüllt und etwas Gutes getan zu haben, dabei stets noch etwas anderes raus: Weil die Aktion immer vor Ostern stattfindet, sind es traditionell bunte Eier, die mit nach Hause genommen werden dürfen und an das gemeinsame Sammelerlebnis erinnern.
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