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Hausfrauenturnen war gestern - 50 Jahre Frauengymnastik

Der große Saal des Turnvereins Königshofen platze aus allen Nähten – und machte so ganz anschaulich deutlich: Was vor 50 Jahren mit der Gründung der ersten Gymnastikgruppe für Frauen begann, hat sich seither zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt. Rund 100 Frauen, viele von ihnen Aktive der ersten Stunde, hatten sich Ende Oktober in der Turnhalle versammelt, um dieses besondere Jubiläum zu feiern. Werner Wießmann, Vorsitzender des Main-Neckar-Turngaus, und der Ehrenvorsitzende des Turnvereins, Willi Ott, mussten dabei fast schon als „Quotenmänner“ herhalten, wie Vorsitzende Waltraud Grünewald in ihrer Begrüßung anmerkte.

Bei der Planung des Abends hatte das Organisationsteam um Martina Holler genau die richtige Mischung gefunden. Vor und nach dem offiziellen Programm hatten die Frauen reichlich Gelegenheit zum Austausch. Musikalisch umrahmt wurde der Abend von Christin und Julius Leber.

Was 1968 als kleine Revolution begann – Frauen kamen zu einer eigenen Sportstunde, dem sogenannten „Hausfrauenturnen“, zusammen –, habe sich inzwischen zu einem Aushängeschild des Vereins entwickelt, betonte Waltraud Grünewald in ihrem Vortrag: „Was wären wir heute ohne alle die Frauen, die im Vorstand, als Übungsleiterinnen und Helferinnen aktiv sind“, fragte sie rhetorisch.

Kurz ließ sie die einzelnen Entwicklungsschritte Revue passieren: Nachdem die Gründerdamen fast 15 Jahre lang eine Insel im “Männerverein“ gebildet hatten, führte die große Nachfrage nach Frauengymnastik 1983 zur Bildung einer zweiten Damengruppe. Nun erst recht wurden die beiden Frauengruppen bei unzähligen Veranstaltungen, vom Fasching über Jubiläen und natürlich bei Arbeitseinsätzen, zu einem unentbehrlichen Bestandteil des Vereinsgeschehens. 1993 ergänzte eine eigenständige Fitnessgymnastik und im Jahr 2003 Aerobic-Body Fit das das Angebot des Vereins. Eine Gymnastikgruppe unter dem Motto „Leben ist Bewegung“ kam vormittags hinzu.


In der Natur und auf dem Trampolin

Der anfangs als Lückenfüller gedachte Walkingtreff ist inzwischen als ebenso fester Bestandteil wie die regelmäßigen Trampolinkurse. Mit der Trendsportart Zumba, die lateinamerikanische Rhythmen mit Dynamik und Bewegung kombiniert, ist man auch jetzt auf Höhe der Zeit. Ergänzt durch persönliche Erinnerungen aus ihrer Kinder- und Jugendzeit gelang es Grünewald, die Entwicklungen im Vereinsleben mit Leben zu füllen.

Selbstverständlich, so Grünewald, sind Geselligkeit, Ausflüge, Radtouren oder Wanderungen fester Bestandteil des Jahrespogramms aller Frauengruppen und mindestens genauso wichtig wie die sportliche Betätigung.


Frauenpower nicht zu übersehen

„Die Bedeutung von Sport kann man nicht überschätzen. Breiten- und Gesundheitssport im Verein wirkt sich positiv auf den Körper, aber auch auf die Seele aus“, betonte Werner Wießmann. Im Namen des Turngaus sprach er allen ehrenamtlichen Übungsleitern und Helfern Respekt und Anerkennung für die Vielfalt, Kompetenz und ihre unermüdliche Arbeit aus. Die „Frauenpower“ sei dabei nicht nur im TV Königshofen unübersehbar: Längst liegt der durchschnittliche Anteil von Frauen in Turnvereinen bei rund 70 Prozent. Zum Abschluss überreichte er mehreren Frauen die Goldene bzw. Silberne Ehrennadel des Turngaues für langjährige Vereinszugehörigkeit (siehe unten).

Im Namen der Vorstandschaft überreichte Thorsten Schäffner – als kleine Anerkennung für die seit langen Jahren wöchentlich abgehaltenen Übungsstunden – Blumen an alle Übungsleiterinnen der Frauengruppen. Nochmals betonte Grünewald, dass Frauen heute nicht mehr der Vereinsarbeit wegzudenken sind. Bestes Beispiel ist sie dabei selbst: Seit 20 Jahren an der Spitze des Vereins, steht die Vorsitzende mehrfach die Woche auch als Übungsleiterin im Kinder- und Erwachsenensport in der Halle.


Viel zu lachen

Unterhaltsam wurde es nach dem Essen beim Vortag der Künstlerin Ulrike Walter. Bereits mit dem ersten Liedvortrag über die weibliche Figur, das Suchtverhalten Schokolade und die Süße Verführung zog sie das Publikum auf ihre Seite. Mit Feststellungen, dass Leben mit 50 erst so richtig schön werde und das Schönste am Mann die Frau an seiner Seite sei, konnte sie ebenso punkten wie mit der Thematik Kleiderschrank und Frauen. Das sie durchaus auch ernstere Themen musikalisch vermitteln kann, kam bei „Coffee to go“ oder der “ Reise zum Ich“ überzeugend zum Vorschein.

Eine von Gerlinde und Gerhard Hönig erstelle Bildpräsentation beleuchtete eindrücklich alle Facetten das Frauenturnen der vergangenen 50 Jahre beim TV Königshofen. Dass die Damen nach dem offiziellen Ende noch sehr lange zusammensaßen, versteht sich von selbst. Frauenpower kann der TV Königshofen eben nicht nur beim Sport und in der täglichen Vereinsarbeit, sondern auch beim gemeinsamen Feiern.


Durch den Main-Neckar-Turngau wurden geehrt:

Mit der Ehrennadel des MNTG in Silber: Martina Holler u. Loni Waniek

Mit der Ehrennadel des MNTG in Gold: Christ Hofmann u. Christa Krüger



Eine Vereinsehrennadel für langjährige Vereinszugehörigkeit erhielten: in Silber (25 Jahre): Sandra Bamberger, Heidrun Hönig, Sabine Sack in Gold (40 Jahre): Christiane Holler, Irmgard Schad

Den Ehrenbrief des Turnvereins für 50 Jahre Vereinszugehörigkeit erhielten: Marliese Rückert, Hildegard Spiller

Frauen der ersten Stunde: Elfi Amon, Sophie Brandt, Helma Endres, Gertrud Hefner, Rita Hefner, Christa Krüger, Ursula Landwehr, Lucia Michelbach, Helga Mohr, Inge Ott, Maria Schad, Luise Schmitt, Johanna Walz, Loni Waniek



Übungsleiterinnen Frauensport im Turnverein: Christa Krüger, Waltraud Grünewald, Christa Hofmann, Eglis Krüger, Sonja Michelbach, Daniela Schad, Martina Holler

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